Brustkrebs-Früherkennung
Infos zum Programm
Warum Brustkrebs-Früherkennung?
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Österreich erkranken jedes Jahr rund 5.000 Frauen. Daher wurde 2014 das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm „früh erkennen“ gestartet. Dieses Screening-Programm ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Sozialversicherung, den Bundesländern und der Österreichischen Ärztekammer.
Das Programm bietet systematische, qualitätsgesicherte Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen in ganz Österreich. Die derzeit geeignetste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist die Mammografie – eine Röntgenuntersuchung der Brust. Die Untersuchungen werden im Rahmen des Programms „früh erkennen“ ausschließlich von qualitätsgeprüften Radiologie-Standorten durchgeführt.
Die Früherkennungs-Mammografie im Rahmen des Programms richtet sich an gesunde Frauen ab 40 Jahren ohne Anzeichen einer Brustkrebserkrankung.
Früherkennung kann Brustkrebs nicht verhindern, aber die Chancen erhöhen, ihn erfolgreich zu behandeln.
Was bietet das Brustkrebs
Früherkennungsprogramm?
Was ist Brustkrebs?
Brustkrebs kann entstehen, wenn sich Körperzellen krankhaft verändern. Diese Zellen teilen sich dann unkontrolliert – sogenannte Krebszellen. Sie können in gesundes Gewebe eindringen und dort Absiedlungen bilden, hier spricht man von Metastasen. Brustkrebs gibt es in vielen verschiedenen Formen.
Manchmal wächst er aber schnell und breitet sich im Körper aus; manchmal wächst er langsam und es gibt keine Metastasen. Oft ist Brustkrebs heilbar.
Frauen von 45 bis 74 Jahren
Wenn ich zwischen 45 und 74 Jahre (Kernzielgruppe) bin, ist meine e-card automatisch für eine Früherkennungs-Mammografie alle zwei Jahre freigeschaltet. Ich erhalte zudem alle zwei Jahre ein automatisiert versendetes Schreiben zur Information und Erinnerung. Dieses Schreiben wird mir erstmalig Mitte des Monats, in das mein 45. Geburtstag fällt, zugesandt. Für die Untersuchung selbst benötige ich nur die freigeschaltete e-card. Eine ärztliche Zuweisung oder das Erinnerungsschreiben sind nicht erforderlich.
Frauen von 40 bis 44 und ab 74 Jahren
Wenn ich zwischen 40 und 44 Jahre bin oder 74 Jahre und älter, kann ich mich freiwillig zum Brustkrebs-Früherkennungsprogramm anmelden. Rund eine Woche nach erfolgreicher Anmeldung erhalte ich den Einladungsbrief.
Wer bekommt einen Einladungsbrief zur Mammografie?
Wovon hängt das Brustkrebsrisiko ab?
Das Risiko, dass ich an Brustkrebs erkranke, hängt mit dem Alter zusammen.
Aber es spielen auch andere Dinge eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs, wie z.B.:
- Regelmäßiges Trinken von Alkohol
- Übergewicht
- Hormonbehandlung
- Fälle von Brustkrebs in der Familie
Wichtig! Regelmäßiger Sport senkt das Risiko, dass ich an Brustkrebs erkranke.
Derzeit ist die Mammografie die beste Möglichkeit, um Brustkrebs früh zu erkennen. Es gibt aber auch andere Untersuchungen, die manchmal zusätzlich zur Mammografie notwendig sein können.
Welche Untersuchungen für die Brust gibt es eigentlich?
Beim Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm stellen die Röntgenärztinnen und Röntgenärzte fest, ob zusätzlich eine Ultraschall-Untersuchung nötig ist. Wenn ja, wird diese gleich im Anschluss an die Mammografie durchgeführt. Bei der Ultraschall-Untersuchung gibt es keine Belastung durch Strahlen.
Diese Untersuchung heißt auch Kernspin-Tomografie oder Magnetresonanz-Tomografie. Die Abkürzung ist MRT. Bei dieser Untersuchung gibt es keine Belastung durch Strahlen. Ein MRT kann zusätzlich zur Mammografie sinnvoll sein. Z.B. zur weiteren Abklärung eines auffälligen Befundes.
Die Tomosynthese wird auch 3D-Mammografie genannt. Die Brust wird dabei aus verschiedenen Winkeln mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. In Österreich wird diese Untersuchung manchmal zusätzlich zur Mammografie gemacht.
Was passiert bei der Mammografie?
Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung. Dabei wird jeweils die eine und die andere Brust zwischen zwei Kunststoffplatten zusammengedrückt und mittels Röntgenstrahlen ein Bild erstellt. Viele Frauen beschreiben die Untersuchung als unangenehm, manche als schmerzhaft, andere wiederum empfinden sie als unproblematisch. Die Untersuchung dauert nur einige Minuten.
Die Entscheidung für ein 2-jähriges Untersuchungsintervall (d.h. eine Früherkennungs-Mammografie alle zwei Jahre) beruht auf den Empfehlungen internationaler Untersuchungen.
Dieses Intervall wurde in Österreich nach eingehender Diskussion und Analyse verschiedener medizinischer Expert:Innengruppen gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer beschlossen.
Es folgt den Empfehlungen internationaler Leitlinien und wird von den meisten europäischen Ländern, die Screening-Programme zur Früherkennung von Brustkrebs eingeführt haben, umgesetzt. Auch vor Programmeinführung konnten Frauen ab 40 Jahren eine Mammografie zu Früherkennungszwecken („Vorsorge-Mammografie“) im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung im 2-Jahres-Intervall in Anspruch nehmen.
Warum alle zwei Jahre Mammografie?
Wann bekomme ich den Befund?
Die Mammografie-Bilder werden von zwei speziell geschulten Radiologinnen oder Radiologen nach dem Vier-Augen-Prinzip begutachtet. Ich kann den Befund bei der Radiologie-Einrichtung abholen oder bekomme ihn per Post zugeschickt. Die Befunderstellung dauert längstens sieben Werktage.
Auf meinen Wunsch hin wird auch die Ärztin oder der Arzt meines Vertrauens von der Früherkennungsuntersuchung informiert. Wenn ich das möchte, gebe ich das auf dem Fragebogen vor der Untersuchung an.
Ich sorg vor. Individuell nach Alter und Geschlecht
Die regelmäßige und kostenlose Vorsorgeuntersuchung ist wichtig für meine individuelle Gesundheit. Sie liefert Erkenntnisse über meinen Gesundheitszustand und wie ich ihn positiv beeinflussen kann. Je nach Alter und Geschlecht gilt es dabei – neben gemeinsamen Basis-Untersuchungen – unterschiedliche Aspekte besonders zu beachten.